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Fahrradmechaniker*in

Interview mit Harald Irion, 38, Werkstattleiter bei Velocity in Bonn

Du arbeitest in der Werkstatt eines großen Fahrradladens in Bonn. Hast du Fahrradmechaniker gelernt?

Ich bin gelernter Zweiradmechaniker. Die Ausbildung ist zweigeteilt und umfasst neben dem Fahrrad zu einem großen Teil Motorradthemen. Sie dauert in der Regel dreieinhalb Jahre, ich konnte aber um ein Jahr verkürzen, weil ich Abitur habe.

Hast du die Ausbildung gleich nach der Schule angefangen?

Nein, zuerst habe ich studiert, mein Studium aber abgebrochen. Über einen Job in einem Fahrradladen bin ich auf den Geschmack gekommen, und schließlich hat man mir dort eine Lehrstelle angeboten. Ich bin in den Beruf also mehr oder weniger reingerutscht.

Wie viele Leute seid ihr hier in der Werkstatt?

Zurzeit sind wir zu viert, das heißt, wir haben drei Festangestellte, den Rest decken wir durch Aushilfen ab, wenn besonders viel zu tun ist.

Arbeiten hier auch Frauen?

Im Moment nicht. Wir hatten aber schon mal eine Praktikantin und auch schon mal eine Mechanikerin fest angestellt. Wenn wir im Herbst Ausbildungsbetrieb werden, ist der Lehrling, den wir einstellen wollen, wieder ein Junge. Es könnte aber genauso gut ein Mädchen sein. Wichtig bei neuen Leuten ist, dass sie in unser Team passen.

Wie klappt die Zusammenarbeit?

Wir versuchen jährlich, uns und unseren Angestellten Weiterbildungen anzubieten, manchmal auch für alle gemeinsam. Das bringt frischen Wind in die grauen Zellen und fördert die Teamleistung. Das Betriebsklima ist uns sehr wichtig!  Bedingt durch die langen Arbeitszeiten im Einzelhandel wird eher mal Stress in Kauf genommen, wenn dafür mal jemand mal frei machen kann, später kommen oder früher gehen will, oder er aus familiären Gründen verhindert ist.

Was sind die häufigsten Reparaturen?

Viel Schaltungs- und Getriebegeschichten, die Spezialwerkzeug erfordern. Wir wechseln aber auch Ketten, zentrieren Laufräder, flicken, ziehen neue Bereifung auf und tauschen Bremsbeläge aus. Wir reparieren oder tauschen alle notwendigen Verschleißteile aus, die die Fahrsicherheit gewährleisten.

Berätst du auch Kunden beim Kauf und bestellst Räder und Ersatzteile?

Ganz genau. Und dafür gibt es jetzt einen neuen Ausbildungsgang, der unserem Bedarf optimal angepasst ist. Der neue Beruf heißt Fahrradhandelsmechaniker, umfasst eine kaufmännische Ausbildung und beschränkt sich ansonsten auf die reine Fahrradmechanik.

Gibt es Reparaturen, die du gar nicht gerne machst?

Manchmal kommen Leute mit Rädern an, wo man sich die Frage stellen muss, ob die Reparatur nicht teurer als ein neues Rad ist. Das ist manchmal heikel. Im Prinzip reparieren wir aber alles, schließlich muss man sehen, dass sich nicht jeder ein teures, hochwertiges Rad erlauben kann.

Fährst du selbst viel Fahrrad?

Ja. Fahrrad ist mein Hobby. Ich fahre in der Freizeit sehr viel Rad und auch tagtäglich damit zur Arbeit.

 

Interview: Uta Linnert, Redaktion fairkehr

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