Wie groß das Gefälle zwischen arm und reich ist, zeigt sich an alten Fahrrädern: Zu Tausenden stehen die rostigen Drahtesel in Deutschland vergessen auf Bahnhofsvorplätzen oder wandern zum Schrott. Was hier zu entsorgender Sperrmüll ist, sichert in vielen Ländern Afrikas die Lebensgrundlage ganzer Familien. Wo die Straßen schlecht, die Autos unerschwinglich sind und es kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt, bietet das Fahrrad die einzige Möglichkeit, mobil zu sein und Lasten zu transportieren.

Daher unterstützt der VCD in Baden-Württemberg die „Prolink Organization“, die gebrauchte Fahrräder, Fahrradersatzteile und Werkzeuge in den westafrikanischen Staat Ghana transportiert. Mit Rädern können die Bauern dort ihre Ernte zum nächsten Markt bringen und verkaufen. Schüler brauchen nicht mehr stundenlang zu Fuß zur Schule zu laufen. Menschen können auch in abgelegenen Dörfern medizinische Hilfe bekommen, weil Ärzte und Hebammen mit Rädern schneller unterwegs sein können.

Ziel der Aktion ist es, der Landbevölkerung ein Minimum an Mobilität zu sichern und Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.

Prolink kümmert sich ferner um die Ausbildung von jungen Fahrradmechanikern und die Einrichtung von Fahrradwerkstätten, so zum Beispiel in Hohoe, wo ein Fahrrad-Ausbildungszentrum für ehemalige Straßenkinder errichtet wurde. Darüber werden Arbeitsplätze und Perspektiven für die Jugendlichen vor Ort geschaffen und der Erhalt der Räder gesichert. Durch den Verleih von Fahrrädern an Touristen kann zusätzlich ein kleines Einkommen erwirtschaftet werden.

Der Beitrag des VCD ist klein, aber wichtig, denn der VCD übernimmt einen Teil der Kosten für den Transport der gebrauchten Räder nach Afrika und beantragt – als eingetragener Verein – die Restkosten bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (giz). Hier erhaltet ihr weitere Informationen zu dem Projekt.